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Sprinkleranlagen: Abgrenzung von Generalunternehmer- und Nutzerausbauten

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Sprinkleranlagen: Abgrenzung von Generalunternehmer- und Nutzerausbauten im Facility Management

Sprinkleranlagen: Abgrenzung von Generalunternehmer- und Nutzerausbauten im Facility Management

Sprinkleranlagen sind wesentlicher Bestandteil des baulichen Brandschutzes und zählen zu den sicherheitstechnischen Anlagen mit hohen Anforderungen an Planung, Errichtung und Betrieb. In Bauprojekten mit Beteiligung eines Generalunternehmers (GU) und einem anschließenden Nutzerausbau stellt sich regelmäßig die Frage: Wer ist für welchen Teil der Sprinkleranlage verantwortlich? Ohne klare Abgrenzung entstehen Nutzungslücken, Nachrüstpflichten, technische Inkompatibilitäten oder Haftungsrisiken.

Eine strukturierte und frühzeitig dokumentierte Abgrenzung zwischen GU-Leistungen und Nutzerverantwortung ist bei Sprinkleranlagen zwingend erforderlich – insbesondere bei Teilausbauten, Flächenerweiterungen, Mieterausbauten oder Sondernutzungen. Das Facility Management sollte diese Schnittstelle aktiv mitgestalten und dokumentieren.

Typische GU-Leistungen im Bereich Sprinklertechnik

Leistung

Beispiele

Basisnetz / Hauptverrohrung

Hauptleitungstrassen, Steigleitungen, Ringleitungen bis zu definierten Endpunkten

Technikzentrale / Pumpenraum

Löschwassertank, Druckluftstation, Feuerlöschpumpe, Alarmventilstation

Anbindung an BMA / GLT

Weiterleitung der Sprinklerauslösung an Brandmeldezentrale und ggf. Gebäudeleittechnik

Standarddeckenausbau

Verlegung der Sprinklerköpfe in vereinbarten Rasterdecken oder Rohdecken

Erstprüfung & Inbetriebnahme

Dichtheitsprüfung, Funktionstest, Übergabeprotokoll für Basisanlage

Typische Leistungen im Nutzerausbau

Leistung

Beispiele

Anpassung an Raumnutzung

Ergänzung oder Versetzung von Sprinklerköpfen bei veränderten Raumstrukturen

Deckenanpassungen

Einbau in abweichende Deckenhöhen, spezielle Rasterdecken, abgehängte Systeme

Sonderbereiche

Lagerbereiche mit erhöhtem Schutzbedarf, Labore, Teeküchen, Serverräume

Wand- und Möbeleinbauten

Anpassung der Sprinkleranordnung an Einbauten (z. B. Regale, Trennwände)

Dokumentation & Prüfung im Ausbau

Eigene Prüfungen nach Umbau, Dokumentationspflichten, Schnittstellenabstimmung

Kritische Schnittstellen & Abgrenzungsthemen

Schnittstelle

Klärungsbedarf

Sprinklerkopfpositionierung

Wer legt Raster fest – GU oder Nutzerplaner?

Deckenausbau (GU vs. Mieterausbau)

Wer passt Sprinklerleitungen an neue Decken an?

Raumnutzung abweichend vom Bauantrag

Wer beantragt und verantwortet eine neue Risikoklasse?

Inbetriebnahme nach Ausbau

Wer übernimmt Dichtheits- und Funktionsprüfung nach Umbauten?

Zuständigkeit für Dokumentation

Wer pflegt Pläne, prüft Listen, übergibt an Betreiber?

Empfehlungen zur Abgrenzung und Dokumentation

  • Erstellung einer Abgrenzungsmatrix mit Spalten: Bauteil / Funktion

  • GU-Leistung

  • Nutzerausbau-Leistung

  • Übergabepunkt

  • Prüfpflicht / Dokumentationsverantwortung

  • Definition von Übergabepunkten z. B.: Endpunkt Hauptleitung → Mieterausbau

  • Decke im Rohbauzustand → Nutzerverantwortung für Deckeneinbau inkl. Sprinkleranpassung

  • Dokumentierte Abstimmung zwischen GU, Nutzerplanung, FM und Fachplaner (z. B. Brandschutz, TGA)

  • Prüfungspflichten und Betreiberverantwortung frühzeitig klären

  • Integration in Raumbuch, Übergabeprotokolle, Prüfplanung und CAFM-Datenstruktur

Risiken bei fehlender Abgrenzung

Risiko

Folge

Sprinklerköpfe fehlen in ausgebauten Räumen

Versicherungsschutz gefährdet, Nutzung unzulässig

Keine Prüfung nach Ausbau

Betreiberhaftung bei Brandereignis

Doppelte oder widersprüchliche Pläne

Verwirrung bei Wartung, Fehlalarmrisiko

Nutzungsänderung ohne Anpassung

System unterdimensioniert oder unwirksam

Streit um Verantwortlichkeiten

Nachträge, Verzögerungen, Vertragskonflikte

Erfolgsfaktoren für eine funktionierende Abgrenzung

  • Frühzeitige Klärung der Ausbauverantwortung (z. B. in Mietverträgen, Ausbauvereinbarungen)

  • Dokumentierte Prüf- und Inbetriebnahmeprozesse je Teilanlage

  • Einbindung des Facility Managements in Übergabe und Betriebsstart

  • Digitale Übergabe von Bestands- und Ausbaudaten an CAFM / Prüfmanagement

  • Regelmäßige Kontrolle der Betreiberpflichten nach Umbauten